Immer mehr junge Anleger nutzen die Chance, um erstmalig in den Markt einzusteigen. Doch es wird deutlich klar, dass die jungen Anleger ihren eigenen Weg gehen und einiges anders handhaben, als man das von bisherigen Anlegern gewohnt ist.

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Besonders auffällig ist aber die hohe Affinität für Technologie, die hier ganz besonders deutlich wird. Das ist auch nicht wirklich verwunderlich, denn schließlich sind die Millennials quasi mit Computern und Smartphones aufgewachsen.
Dies nimmt auch einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten der jungen Anleger. Sie bevorzugen eindeutig moderne Online-Broker. Das bemerken hierzulande vor allem Online Broker wie Trade Republic oder Smartbroker.
ETFs sind gerade unter jungen Anlegern sehr beliebt. Mit den Sparplanrechner für ETFs stellen sich die jungen Anleger problemlos ihr eigenes Portfolio nach den persönlichen Vorstellungen zusammen. Doch wie sieht es mit dem Risiko aus? Wir schauen uns im Folgenden genauer an, wie die jungen Anleger ticken.
Die jungen Anlegern folgen dem Trend
Technologie Unternehmen spielen für die Millennials eine sehr wichtige Rolle, das zeigte ein Quartalsbericht zu den Aktienportfolios von Millennials. Hier wurde ersichtlich, dass die 3 meist gekauften Aktien Apple, Amazon und Tesla sind. Auch danach folgen noch eine ganze Reihe von Technologie-Unternehmen.
- Doch insgesamt ist die Tendenz für Trends gegenüber älteren Anlegern hier deutlich höher. Studien zeigten, dass in der Altersklasse von 18 bis 29 Jahren 53 Prozent eher in Trends investieren, die sie persönlich als vielversprechend einstufen.
- Die jungen Anleger lieben zum einen die IT-Werte, doch sie zeigen sich auch begeistert von innovativen Unternehmen. Gerade diese finden sich häufig auch an der Spitze diverser Trends.
Die Risikobereitschaft zeigt sich hier deutlich
So lässt sich auch einfach erklären, warum gerade die Aktien der Unternehmen, die besonders unter der Krise gelitten haben, besonders gerne von vielen jungen Anlegern gekauft wurden. Ob Fluglinien, wie zum Beispiel Boeing, oder auch kriselnde Banken zählten zu den von den jungen Anlegern bevorzugten Aktien.
Die Millennials scheinen überwiegenden Teils davon auszugehen, dass sich auf lange Sicht die Aktienkurse wieder erholen. Allerdings kann das insbesondere bei der ein oder anderen Fluglinie ziemlich gefährlich sein.
Eine enorme Begeisterungsfähigkeit zeichnet die jungen Anleger aus
Während viele Anleger in den Turbulenzen am Aktienmarkt teilweise eine Bedrohung sehen, sehen die jungen Anleger hier eher eine günstige Gelegenheit. Sie sehen das Anlegen ihres Geldes als optimale Gelegenheit für ihren Vermögensaufbau.
Das ist auch prinzipiell vollkommen richtig, dass je jünger man ist, desto mehr profitiert man vom Zinseszins-Effekt. In diesem Zusammenhang fällt häufig der Begriff „Fear of Missing Out” (FOMO). Dieser Begriff beschreibt die Angst, die gute Gelegenheit zu verpassen.
Dieser absolute Optimismus, den die jungen Anleger hiermit an die Börse bringen, mag seinen Ursprung in der Tatsache haben, dass sie nie zuvor mit der Anlage von Wertpapieren zu tun hatten. Logischerweise wurde der Crash im Frühjahr von den jungen Anlegern auch nicht als Bedrohung empfunden, da sie zu diesem Zeitpunkt selbst noch gar keine Anlagen besaßen.
- Dieser unglaubliche Optimismus zeigt sich zudem aber auch in der ungebrochenen Überzeugung, dass sich das gemachte Investment aber auch tatsächlich bis zum Ende hin auszahlen wird.
- So werden auch beispielsweise kurzfristige Bedrohungen als Gelegenheit angesehen. Vermutlich liegt es daran, dass die jungen Anleger natürlich auch noch Jahrzehnte Zeit haben, um ihre Anlagen in Ruhe arbeiten zu lassen.
Gleichzeitig mussten die Millennials natürlich auch bis dato noch keine hohen Verluste verschmerzen, da sie aktuell viel zu kurz Teil der Börsenwelt sind.
Der Grad an finanzieller Bildung ist wirklich beispiellos
Die jungen Anleger sehen sich in der Tat auch mit vollkommen neuen Situationen konfrontiert, denkt man nur einmal an die unsicher erscheinenden Renten, oder auch die enorme Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt. All das erklärt sicherlich, warum der Ansturm auf die Börsen so enorm angestiegen ist. Inzwischen denken bereits 60 Prozent der Universitätsabsolventen frühzeitig über Investmentmöglichkeiten nach.
Professioneller Berater nicht nötig
Nur wenige der jungen Anleger wenden sich an professionelle Berater, denn für die Millennials ist das Internet mittlerweile die erste Anlaufstelle, wenn es darum geht, ausführliche Informationen zu erhalten. Darin liegt auch der Grund, warum die jungen Anleger überwiegend Informationen der Kapitalanlagen über das Internet einholen.
Besonders beliebt und vielfach genutzt werden hier Blogs, YouTube-Videos. Ratgeber, Wikis oder auch Online-Kurse. Studien zeigen, dass 62 Prozent der jungen Anleger ihr Wissen bezüglich von Investitionen sich selbst beibringen.
Information und Analysetools spielen für sie eine äußerste wichtige Rolle, denn hier ist der Wille, sich mit komplexeren Aspekten des Anlegens auseinanderzusetzen, extrem ausgeprägt.
Das Anlageverhalten und die Nachhaltigkeit sind eng verbunden
- Hinsichtlich sozialer oder Umweltthemen zeichnet sich die junge Generation durch eine besonders starke Meinung aus. Dies spiegelt sich auch in ihrem Anlageverhalten wider.
- In der Gruppe der 18 bis 29-Jährigen wird daher besonders Wert darauf gelegt, welche Werte ein Unternehmen vertritt. Jung, dynamisch, risikobereit, umweltbewusst und insgesamt einfach anders als ihre Vorgänger, so lässt sich die Gruppe der jungen Anleger am besten beschreiben.